Aktuelle Veranstaltungen

 

Im Juni gibt es zwei Veranstaltungen zum Thema „Schwule in der AfD und Queeraktivismus“

 

03.06.2025 Rechtspopulismus und Homosexualität

„Wie passen Homosexualität und eine Mitgliedschaft in der Partei Alternative für Deutschland (AfD) zusammen?“. So leitet der Berliner Redakteur des Queer-Nations-Blog, Till Randolf Amelung, seine Besprechung der ethnografischen Studie des Berliner Kulturwissenschaftlers Patrick Wielowiejski über „Rechtspopulismus und Homosexualität“ ein. Diese Frage ist nur zu berechtigt, weil es auch nach 1900 schon einmal homosexuelle Aktivisten gab, die sich mit autoritären Kultur- und Politikkonzepten identifiziert haben, weil sie dort ungebrochene Männlichkeit und Teilhabe an der politischen Macht zu finden hofften. Dass diese menschenfeindlichen Konzepte immer auch einhergingen mit der Herabwürdigung anderer gesellschaftlicher Minderheit, verweist darauf, dass in solchen Kreisen der Wille zur kritischen Reflexion der eigenen Motive nicht sehr ausgeprägt war und ist. Wielowieski hat die „Alternativen Homosexuellen“ (alles Männer) zwei Jahre lang begleitet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es bei diesen Schwulen nicht mehr so sehr um die in der NS-Zeit geprägten Gegensätze „normal“ und „pervers“ geht, sondern um gegensätzliche Lebensentwürfe. Während den linksliberalen LGBT-Aktivist*innen ein den allgemeinen Menschenrechten verpflichtetes Emanzipationsverständnis vorschwebt, glauben die schwulen Aktivisten der AfD im Einklang mit deren Wahlprogramm, dass „deutsche Kultur“ etwas fest Definierbares und für die nationale Identität „essentiell“ ist. Das Resultat ist eine Ablehnung von queerer Identitätspolitik und von Zuwanderung, unabhängig von den Vorteilen für die deutsche Gesellschaft. Michael Holy wird Auszüge aus der Studie zur Diskussion stellen.

 

17.06.2025 Beiss-Reflexe

Queerer Aktivismus will allgegenwärtige heterosexuelle Normalität angreifen. Durch die Ausdifferenzierung in immer neue Identitäten (LGBTQIA*) kommt es jedoch innerhalb der queeren Community immer wieder zu Flügelkämpfen, die gemeinsame Gegner wie die „Alternative für Deutschland“ aus dem Blick geraten lassen. Der Berliner Wissenschaftler und Aktivist Patsy l’Amour laLove (bürgerlich: Patrick Henze) hat zusammen mit 26 anderen Autor*innen im März 2017 in dem kontrovers diskutierten Sammelband Beiss-Reflexe dogmatische Sichtweisen, Sprechverbote und Ausgrenzungen innerhalb der queeren Szene kritisiert. Wochenlang tourte Patsy mit dem Buch durch die Bewegung, was den großen Bedarf nach einer solchen Debatte zeigte. Peter Rehberg, Leiter des Archivs des Schwulen Museums Berlin, schrieb in seiner Rezension: „Die Radikalität des Versprechens von queer – das eigentlich keine Identität, sondern eher die Auflösung einer Identität benennt – wurde umgemünzt, so Patsys Befund, in den irrsinnigen Anspruch einer tadellosen Verkörperung von Anderssein... Aus einer radikalen sexualpolitischen Kritik ist eine moralische Kontrolle geworden“. (Die Zeit vom 16.6.2017) Dass dies teilweise zu einem Schwarz-Weiß-Denken in der radikalen Queer-Szene geführt hat, zeigt sich u.a. in der einseitigen Verurteilung Israels als „Kolonialmacht“ in der Queer-Community, ohne die repressive und antidemokratische Herrschaft der HAMAS zu benennen. Wir wollen über diese Debatte anhand von Auszügen aus dem Sammelband diskutieren.

 

 

Alle Veranstaltungen finden nach jetziger Planung „live“ im Switchboard statt.

Alte Gasse 36, 60313 Frankfurt am Main, von 14:30 bis ca. 17 Uhr. Die eigentliche Veranstaltung beginnt gegen 15 Uhr.

 

Bei akuten Infektionen bitte zu hause auskurieren!

 

Damit wir wegen der begrenzten Sitze im Switchboard (maximal 25 Sitzplätze) niemanden wegschicken müssen, bitten wir um Anmeldung unter cafekarussel@gmx.de.

 

Alle Veranstaltungen dauern ungefähr 1 1/2 Stunden.

Das Switchboard in der Alten Gasse 36 öffnet wie immer um 14:30 Uhr,

die eigentliche Veranstaltung beginnt gegen 15:15 Uhr.

 

Außerdem:

Jeden Dienstag in der Zeit von 14:00 bis 16:00 Uhr bietet ein qualifizierter Berater der AG36 – Schwules Zentrum – telefonische (069) 295959 und persönliche Beratung für homosexuelle Männer 60 plus in der Alten Gasse 36 an.

 

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